Trauer in Russland: Menschen kommen weiter zu Nawalnys Grab
Nach der Beerdigung von Kremlgegner Alexej Nawalny haben sich auch am Samstag trotz Polizeiaufgebots weiter Menschen auf dem Friedhof Borissowskoje in Moskau von ihm verabschiedet. Die Polizei ließ die Trauernden ungehindert am Grab verweilen und Blumen niederlegen, wie unabhängige russische Medien meldeten.
Nawalnys Team hatte am Freitagabend nach der Beerdigung betont, dass der Kampf der ins Ausland geflüchteten Opposition gegen Korruption und Putins Machtapparat fortgesetzt werde. Nawalnys Vermächtnis bleibe am Leben, »solange es in Russland und in der Welt Millionen Menschen gibt, denen das nicht gleichgültig ist. Deshalb darf man nicht aufgeben.«
Rund zwei Wochen ist es her, dass die Nachricht vom Tod Nawalnys bekannt wurde. Die Leitung der Haftanstalt nördlich des Polarkreises hatte gemeldet, der dort inhaftierte Nawalny sei bei einem Spaziergang zusammengebrochen, auf dem Totenschein war später von einer »natürlichen Todesursache« die Rede. Seine Unterstützer und viele internationale Beobachter haben große Zweifel an dieser Version.