Haller wird zum Helden: Elfenbeinküste gewinnt den Afrika-Cup

12 Feb 2024

Die Elfenbeinküste hat zum dritten Mal den Afrika-Cup gewonnen - und zum ersten Mal seit 2015. BVB-Profi Sebastien Haller avancierte kurz vor Schluss mit seiner goldenen Fußspitze zum Matchwinner. Nigeria fehlte offensiv eine Antwort.

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Foto kicker

Triumph im eigenen Land: Die Elfenbeinküste präsentiert den Afrika-Cup. AFP via Getty Images

Der turbulente Afrika-Cup der Elfenbeinküste mit einem Trainerwechsel nach zwei Vorrunden-Niederlagen und mehreren Comebacks in der K.-o.-Phase fand am späten Sonntagabend den krönenden Abschluss. Und auch im Finale gegen Nigeria mussten sich die Gastgeber von einem Rückstand zurückkämpfen, um am Ende den dritten Triumph im Afrika-Cup zu feiern. 

Zwei Bundesliga-Profis standen auf Seiten der Elfenbeinküste in der Startelf. BVB-Profi Haller agierte wieder in der Sturmspitze, Leverkusens Kossounou kehrte nach dem 1:0 gegen DR Kongo im Halbfinale in die Abwehrkette zurück. Als zweite Anpassung vor dem Finale durfte bei Interimscoach Emerse Faé Aurier für Boly (nicht im Kader) von Beginn an ran. Auch bei Nigeria gab es nach dem 4:2 im Elfmeterschießen gegen Südafrika zwei Veränderungen: Milans Angreifer Samu Chukwueze ersetzte Simon, auf der Außenbahn spielte Portos Zaidu für Osayi-Samuel (beide Bank).

Wie erwartet konzentrierte sich Nigeria, das im gesamten bisherigen Turnierverlauf nur zwei Gegentreffer kassiert hatte, auf die Defensivarbeit, stand weitestgehend sehr tief und hielt mit robustem Auftreten und körperlicher Härte gegen die zunächst zaghaften Angriffsbemühungen der Ivorer stand.

Afrika-Cup - Figure 2
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In der 7. Minute verpassten Haller und Gradel eine halbhohe Hereingabe in der Mitte, bis zur nächsten Chance mussten die euphorisierten Fans des Gastgeberlandes dann gut eine Viertelstunde warten. Gradel setzte nach einer Ecke einen Fallrückzieher vom Fünfmeterraum ans Außennetz (21.), Nigerias Keeper Nwabili parierte den zu unplatzierten Abschluss von Adingra (34.).

Troost-Ekong schockt die Elfenbeinküste kurz vor der Pause

Ansonsten hatte die Elfenbeinküste aber Probleme, gegen das Defensivbollwerk des Gegners durchzukommen. Stattdessen schockten die Super Eagles die Ivorer in der 38. Minute mit der Führung aus dem Nichts: Troost-Ekong schraubte sich beim zweiten Ball im Anschluss an eine Ecke blitzartig nach oben und köpfte ins lange Eck ein - der erst zweite Torschuss der Nigerianer in Halbzeit eins.

Ein ganz ähnliches Bild wie in Halbzeit eins lieferte die Partie auch nach dem Seitenwechsel. Die Elfenbeinküste hatte deutlich mehr Ballbesitz und drückte auf den Ausgleich. Nigerias Bassey blockte einen Abschluss von Gradel kurz vor der Linie noch gerade so entscheidend ab (50.), Seri aus der Distanz (59.) oder Kessié per Flugkopfball (60.) waren noch zu ungenau. Dann belohnten sich die Ivorer aber für ihre Drangphase.

Haller dreht die Partie - Abidjan explodiert

Im Anschluss an eine Ecke köpfte Kessié zum Ausgleich ein (62.), das Stade Olympique Alassane Ouattara explodierte förmlich. Und die Elefanten ließen nicht nach. Haller platzierte seinen spektakulären Seitfallzieher neben das Tor (75.), hatte wenig später dann aber das glückliche Füßchen. Adringa setzte sich mit einer flinken Bewegung auf der linken Seite durch, seine halbhohe Hereingabe fand Haller, der den Ball mit der Fußspitze ins Netz bugsierte (81.).

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Tore und Karten

1:0 Troost-Ekong (38')

1:1 Kessié (62')

   

Spieldaten

Schiedsrichter-Team

Spielinfo
Stadion Stade Olympique Alassane Ouattara

Gut zehn Minuten blieben Nigeria noch, um die Partie zu drehen. Doch den Super Eagles fiel offensiv zu wenig ein, die hohen Bälle in Richtung gegnerischer Sechzehner wehrten die Ivorer problemlos ab. Nach sieben Minuten Nachspielzeit verwandelte sich das Stade Olympique Alassane Ouattara endgültig in ein Tollhaus. Nach Abpfiff fielen sich die von ihren Emotionen überwältigten Ivorer in die Arme, auch Siegtorschütze Haller konnte seine Tränen nicht unterdrücken.

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