Wahl eines AfD-Landrats: Robert Sesselmann soll nur der Anfang sein

Die Sieger: Landeschef Björn Höcke und Landratskandidat Robert Sesselmann mit dem stellvertretenden Bundesvorsitzenden Stephan Brandner und Parteichef Tino Chrupalla auf der Wahlparty der AfD in Sonneberg Bild: Robert Gommlich

Nach dem Wahlsieg in Sonneberg hofft die AfD auf weitere Siege in Thüringen. Das Ergebnis vom Sonntag zeigt: Viele Menschen schrecken nicht mehr vor einer rechtsextremen Partei zurück.

Der Morgen nach der Wahl ist kein ungewöhnlicher vor dem Landratsamt in Sonneberg. Nur ein Reporterteam, das eine Liveschalte macht, ist ein Hinweis darauf, dass am Abend zuvor eine Entscheidung für einen neuen Landrat gefallen ist: Robert Sesselmann wird hier voraussichtlich schon in der kommenden Woche als erster AfD-Landrat Deutschlands einziehen. Der erste Beigeordnete und amtierende Landrat Jürgen Köpper von der CDU war sein Gegenkandidat. Er ist am Montag zum Dienst erschienen, aber für Medien nicht zu sprechen. Auch die Entscheidung, ob er angesichts der zum Teil heftigen persönlichen Angriffe gegen ihn, die den Wahlkampf prägten, unter Sesselmann im Amt bleiben wird, hat Köpper noch nicht bekannt gegeben.

Stefan Locke

Korrespondent für Sachsen und Thüringen mit Sitz in Dresden.

Auf Sonnebergs Straßen sind vereinzelt Autos mit Deutschlandfähnchen unterwegs. Genau solche hatte die AfD am Sonntagabend auf ihrer Wahlparty in der Bergbaude „Frankenblick“ verteilt. Die Parteispitze feierte Sesselmanns Erfolg in der Stichwahl als ersten Schritt für weitere Siege, die sie im kommenden Jahr im Freistaat bei den Kommunalwahlen im Frühjahr, vor allem aber bei der Landtagswahl im Herbst erringen will. „Die Menschen wollen eine politische Wende in Thüringen“, sagte der AfD-Landesvorsitzende Björn Höcke, der Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) „diesen im sechsten Wahlgang gewählten Politiker von Merkels Gnaden“ nannte.

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