AfD-Hochburgen in Hessen: Blaue Welle in der Wetterau

Ländlich: Das nah am Vogelsberg gelegene Hirzenhain ist eine AfD-Hochburg; fast jeder Dritte hat dort Blau gewählt. Bild: Tobias Schrörs

Die AfD gewinnt besonders im Ostkreis der ­Wetterau viele Wähler. Unter anderen zieht ein Biobauer dadurch in den Landtag ein. Eine Spurensuche nach den Gründen für die AfD-Ergebnisse.

Dem neuen Landtag wird anders als bisher nicht nur ein Landwirt angehören. Außer dem Nordhessen Hans-Jürgen Müller von den Grünen vertritt künftig Johannes Marxen den Bauernstand. Er hat es über die Landesliste seiner Partei geschafft. Das ist aber weder die unter Landwirten beliebte CDU noch die FDP und schon gar nicht die SPD. Vielmehr zieht der Biobauer und Pferdezüchter mit einer erklärten Abneigung gegen Biogasanlagen für die AfD in das Parlament ein. Platz 16 auf der Landesliste reichte dafür. Der Neuling Jahrgang 1955 hat im Osten der Wetterau kandidiert. Dort landete er hinter Wahlsieger Patrick Appel, der den zuvor von Lucia Puttrich gehaltenen Wahlkreis für die CDU verteidigte, und holte 25,2 Prozent der Stimmen. Mehr als seine Partei im Land.

Thorsten Winter

Korrespondent der Rhein-Main-Zeitung für Mittelhessen und die Wetterau.

Marxen kommt aus Schotten im an den Ostkreis angrenzenden Vogelsberg. Dort beherrschte die AfD mit ihren Plakaten das Bild auf vielen Straßen. Nun reicht ihr Wahlergebnis für eine Dominanz im Ostkreis der Wetterau nicht aus. Die CDU ist gut sechs Prozentpunkte stärker. Doch die mit 13,7 Prozent abgestrafte SPD bleibt in dieser ländlichen und wirtschaftlich vergleichsweise schwächeren Region hinter ihrem Landesergebnis zurück, für die Grünen gilt das mit nicht einmal zehn Prozent an Zweitstimmen umso mehr.

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