Essen: 28 Polizisten bei Protest gegen AfD-Parteitag verletzt

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Foto ZEIT ONLINE

Bei Störaktionen gegen den AfD-Parteitag wurden mehrere Einsatzkräfte attackiert. Ein Polizist wurde schwer verletzt, als er einen Politiker aus der Menge eskortierte.

29. Juni 2024, 20:31 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, lak

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Rettungskräfte versorgen einen Polizisten, der bei einer Auseinandersetzung am Rande des AfD-Bundesparteitags verletzt wurde. © dpa

Am Rande des AfD-Bundesparteitags in Essen sind bei Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Gegendemonstranten 28 Polizisten verletzt worden, einer von ihnen schwer. Das teilte die Polizei Essen am Abend mit.

Nach Angaben der Polizei haben seit Freitagabend mehrere Zehntausend Menschen an insgesamt 32 Protestaktionen gegen den AfD-Parteitag teilgenommen. Die meisten Demonstrationen liefen demnach friedlich ab. Immer wieder hätten aber größere Personengruppen versucht, die Delegierten an der Teilnahme zu hindern oder Sperrstellen zu durchbrechen. Ein Polizeisprecher erklärte, dass die Kolleginnen und Kollegen deshalb wiederholt Schlagstöcke und Reizgas einsetzen mussten.

In einem Fall hätten Polizisten einen Delegierten zur Grugahalle begleitet. Dabei seien die Beamten von mehreren Personen attackiert worden. Die Täter hätten den Bereitschaftspolizisten gegen den Kopf getreten, auch am Boden liegend seien die Beamten weiter attackiert worden. Ein Polizist erlitt dabei schwere Verletzungen. Zuvor war von zwei Schwerverletzten die Rede. Die Verletzungen einer Beamtin stellten sich jedoch im Krankenhaus als weniger schwer heraus als zunächst angenommen.

Chrupalla: Angriffe haben AfD-Parteitag "verdorben"

Die AfD-Vorsitzenden Alice Weidel und Tino Chrupalla zeigten sich schockiert über die Angriffe auf die Polizisten. Die Gewalt bei den Demonstrationen gegen die AfD habe den Parteitag "verdorben", sagte Chrupalla. Weidel nannte die Vorfälle "skandalös". "Ich glaube, dass wir insgesamt abrüsten sollten mit der gesamten Rhetorik", sagte sie.

Auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) verurteilt die Angriffe auf die Einsatzkräfte. "Gegen Rechtsextremismus und Rassismus brauchen wir starke demokratische Kräfte und friedlichen Protest", schrieb sie auf X. Gewalt sei "durch nichts zu rechtfertigen". Faeser dankte der Polizei, "die gegen linke Chaoten durchgreift".

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NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) schrieb auf X: "Jeder kann so hart in der Sache diskutieren, wie er möchte – aber Gewalt darf nie das Mittel der Wahl sein." Er nannte friedliche Proteste am Rande des Parteitags ein "starkes Zeichen für unsere Demokratie".

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