Adam Szalai bei Niederlande-Ungarn zusammengebrochen
Es waren dramatische Minuten an der Seitenlinie: Ein medizinischer Notfall um Ex-Bundesliga-Stürmer Adam Szalai unterbrach das Nations-League-Spiel zwischen den Niederlanden und Ungarn für mehr als zehn Minuten.
Adam Szalai beendete im Juni 2023 seine aktive Karriere. IMAGO/NurPhoto
Plötzlich war alles andere nebensächlich. Die Partie zwischen den Niederlanden und Ungarn in Amsterdam (4:0) wurde am Samstagabend für fast eine Viertelstunde unterbrochen, weil der frühere Bundesliga-Stürmer Adam Szalai auf der Betreuerbank zusammengebrochen war.
Schiedsrichter Jesus Gil Manzano stellte den Spielbetrieb sofort ein, während der restliche ungarische Betreuerstab einen Sichtschutz um den 36-Jährigen bildete. Viele Spieler auf dem Platz verfolgten die dramatischen Szenen mit bangen Blicken, einige Niederländer ließen den Ball am Mittelkreis zirkulieren.
Nach etwa 13 Minuten ging es weiter, nachdem das ungarische Team nach seinem Einverständnis gefragt worden war, - und zwar direkt mit einem Handelfmeter und dem daraus resultierenden 1:0 für die Niederlande nach VAR-Eingriff. Unmittelbar vor der Spielunterbrechung hatte nämlich der Ungar Tamas Nikitscher den Ball im Strafraum nach einer Hereingabe mit der Hand berührt. Auch in der Folge kippte die Partie immer deutlicher in Richtung von Oranje.
"Vielen Dank für die vielen Nachrichten""Adam Szalai wurde in den ersten Minuten des Spiels Niederlande-Ungarn unwohl, sein Zustand ist jedoch stabil und er ist bei Bewusstsein", teilte der ungarische Fußballverband noch während der ersten Hälfte via X mit: "Vor wenigen Minuten wurde er mit einem Krankenwagen zur Untersuchung in ein Amsterdamer Krankenhaus transportiert." Nationaltrainer Marco Rossi fügte später hinzu: "Adam ist nicht mehr in Gefahr, wir wünschen ihm das Beste."
Wenig später meldete sich dann auch der ehemalige Bundesliga-Profi selbst zu Wort. "Vielen Dank für die vielen Nachrichten, mir geht es gut", schrieb Szalai bei Instagram und versah seine Mitteilung mit einem roten Herz.
Der 276-malige Bundesliga-Spieler (54 Tore für den 1. FSV Mainz 05, den FC Schalke 04, die TSG Hoffenheim und Hannover 96) hatte im Juni 2023 nach einer Station beim FC Basel seine Laufbahn beendet und war als Teil des ungarischen Trainerteams mit beim Auswärtsspiel in den Niederlanden.
Szoboszlai: "Wir haben für Adam weitergespielt"Nach Abpfiff sprach Ungarns Kapitän Dominik Szoboszlai über die Auswirkungen des Vorfalls auf die Leistung seines Teams: "Ich wünsche niemandem, dass er das durchmachen muss, was wir durchmachen mussten. Wir haben für Adam weitergespielt. Was passiert ist, hat sich natürlich auf unsere Leistung ausgewirkt, die heute nicht gereicht hat."
Der Braunschweiger Stürmer Levente Szabo durfte unterdessen unter unschönen Voraussetzungen für sein A-Nationalteam debütieren, als er nach einer Stunde eingewechselt wurde. "Adam Szalai ist ein echtes Vorbild. Wir vertrauen darauf, dass er sich erholen wird", widmete Szabo sich aber vor allem einem anderen.
Nagelsmann und Ex-Klubs wünschen GenesungAuch der deutsche Bundestrainer Julian Nagelsmann äußerte sich zu Szalai bei RTL: "Ich hoffe, dass es ihm schnell wieder gut geht. Das ist ein Ex-Spieler von mir, zu dem ich einen sehr guten Draht habe", sagte er nach dem 7:0-Erfolg des DFB-Teams gegen Bosnien und Herzegowina.
Mainz, Schalke und Hoffenheim meldeten sich noch am Abend via X ebenfalls und wünschten ihrem früheren Profi eine schnelle und vollständige Genesung. "Wir sind mit unseren Gedanken bei dir, Adam", schrieben die 05er.
pab