Getöteter 14-Jähriger aus Wunstorf: Andacht für Mitschüler

27 Jan 2023

Stand: 27.01.2023 09:25 Uhr

Nach dem gewaltsamen Tod eines 14-Jährigen aus Wunstorf bei Hannover soll es heute an dessen Schule eine nicht öffentliche Andacht geben. Der mutmaßliche Täter - ebenfalls 14 Jahre - sitzt in U-Haft.

Beide Jugendlichen - das Opfer und der Tatverdächtige - waren Schüler an der Evangelischen IGS in Wunstorf. Dort herrscht unter Mitschülern und Lehrkräften Entsetzen. Schülerinnen und Schüler, die Lehrkräfte und alle Mitarbeitenden seien fassungslos und unendlich traurig, sagte Schuldirektorin Elke Rothämel laut Mitteilung. Für die Kinder und Jugendlichen gebe es Gesprächsmöglichkeiten und Rückzugsräume. Dafür seien Schul- und Notfallseelsorgerinnen vor Ort. Hannovers Landesbischof Ralf Meister drückte sein Mitgefühl aus: "Meine Gedanken und Gebete sind bei der Familie des getöteten Jugendlichen und bei der Schulgemeinschaft der Evangelischen IGS."

Tatverdächtiger 14-Jähriger aus Wunstorf in U-Haft

Der tatverdächtige Jugendliche befindet sich seit Donnerstag in Untersuchungshaft. Einen entsprechenden Antrag hatte zuvor die Staatsanwaltschaft Hannover eingereicht. Der Jugendliche sei daraufhin der dafür zuständigen Jugendrichterin beim Amtsgericht Neustadt am Rübenberge vorgeführt worden, sagte Can Türkay von der Staatsanwaltschaft Hannover am Donnerstag. Das Mordmerkmal der Heimtücke werde - wie beantragt - gesehen. "Der 14-Jährige war arg- und wehrlos", erläuterte Türkay. Der Tatverdächtige sei in die Jugendanstalt Hameln gebracht worden. Mord kann nach dem Jugendstrafrecht mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren geahndet werden. Am Vortag war noch wegen Totschlags ermittelt worden. Ein erstes Obduktionsergebnis steht weiterhin aus.

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Blumen liegen an einem Brachgelände in Wunstorf. © HannoverReporter

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Opfer aus Wunstorf und mutmaßlicher Täter kannten sich

Den Behörden zufolge war das Opfer am Dienstagabend nicht von einer Verabredung nach Hause gekommen. Gegen 18.45 Uhr meldete der Vater den Jugendlichen als vermisst. Die Polizei startete mit Kräften von Feuerwehr und Rettungsdiensten umfangreiche Suchmaßnahmen. Die Einsatzkräfte setzten unter anderem Personenspürhunde und einen Polizeihubschrauber ein. Im Zuge der Ermittlungen gab der gleichaltrige Bekannte an, den 14-Jährigen getötet und versteckt zu haben. Daraufhin weiteten die Ermittler die Suche im Bereich des Luther Forstes aus. Einsatzkräfte entdeckten den leblosen Körper des 14-Jährigen schließlich am Mittwochvormittag auf einem Brachgelände in Blumenau.

Spekulationen über die Tatwaffe

Aus Ermittlerkreisen heißt es, der Verdächtige soll die Tat über mehrere Monate geplant haben. Als Tatwaffe soll er einen Stein genutzt haben. Eine Bestätigung für diesen Hergang wollte die Polizei bislang nicht geben.

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Einsatzfahrzeuge stehen auf einer Wiese (Fundort) bei Wunstorf. Einsatzkräfte hier die Leiche eines 14-Jährigen gefunden. © Moritz Frankenberg/dpa Foto: Moritz Frankenberg/dpa
Ein Tisch mit Kerzen und Holzkreuz. © Screenshot

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Hannover | 27.01.2023 | 15:00 Uhr

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