Sensationell: BVB im Finale - Dortmund kickt PSG raus

11 Tage vor
PSG gegen Dortmund
Zweiter Sieg gegen PSG Dortmunds Leidenschaft bringt den BVB ins Finale

Stand: 08.05.2024 09:11 Uhr

Borussia Dortmund hat sensationell das Finale der Champions League erreicht. Die Schwarz-Gelben schlugen nach dem Erfolg vor einer Woche auch im Rückspiel Paris St. Germain. Das Team von Coach Edin Terzic siegte am Dienstagabend (07.05.2024) wieder mit 1:0 (0:0).

Der Held des Tages war Mats Hummels, der kurz nach der Pause einen Kopfball wuchtig zum Siegtor verwertete (50. Minute). Dabei hatte die Borussia auch das notwendige Quäntchen Glück, weil wie im Hinspiel der Ball wieder mehrfach an den Pfosten des Dortmunder Tores krachte.

Außerdem entschied der italienische Schiedsrichter Daniele Orsato bei einem Foul von Hummels an Ousmane Dembélé, dass der Kontakt am Fuß des Franzosen außerhalb des Strafraums stattgefunden hatte. Eine knifflige Situation.

BVB-Trainer Terzic: "Auf dem Niveau entscheiden Kleinigkeiten"

"Wir haben uns gegen eine herausragende Mannschaft durchgesetzt, das macht uns glücklich und stolz", sagte BVB-Trainer Edin Terzic. "Aber wir wissen auch: Wenn wir das Spiel heute zehn Mal gespielt hätten, hätten wir es nicht zehn Mal gewonnen. Auf diesem Niveau entscheiden Kleinigkeiten, und heute haben wir es geschafft, diese Kleinigkeiten auf unsere Seite zu ziehen."

"Es ist natürlich eine Erlösung. Man weiß aber, man hat nicht was gewonnen, sondern sich für eine neue Erfahrung qualifiziert", sagte BVB-Spieler Julian Brandt. Man dürfe auch jegliche Freude haben, "zu Ende ist es aber noch nicht".

"Hölle los" in der Dortmunder Kabine

"In der Kabine war die Hölle los, laute Musik und Alkohol", berichtete BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl nach dem Sieg aus dem Inneren des Stadions - und die Bilder, die es raus in die Fußballwelt schafften, machten deutlich, dass Kehl damit nicht übertrieb.

Nun soll im Finale der große Wurf gelingen, der Gegner wird heute Abend im Duell zwischen Bayern und Real Madrid ermittelt. "Heute sind wir der Favorit. Ab morgen dann nicht mehr - egal gegen wen es geht", sagte Dortmunds Trainer Edin Terzic. "Wir wissen, es wird extrem schwer. Aber in einem Spiel ist alles möglich. Das haben wir bewiesen."

Dortmunder Startelf wie im Hinspiel

Borussen-Coach Edin Terzic hatte nach der fast komplett getauschten Startelf in der Bundesliga gegen Augsburg in Paris dieselbe Mannschaft aufs Spielfeld geschickt wie im Hinspiel. Paris begann mit Lucas Beraldo für den in Dortmund verletzten Lucas Hernandéz, außerdem stellte Luis Enrique Superstar Kylian Mbappé auf die linke Seite.

Doch, um es vorwegzunehmen, der superschnelle Mbappe blieb dort ähnlich wirkungslos wie im Hinspiel in Mittelstürmerposition. Dafür verteidigte der BVB auch viel zu gut. Besonders der im Stellungsspiel überragende Mats Hummels und sein aufmerksamer Nebenmann Nico Schlotterbeck verteidigten so gut wie alles weg, was aufs Dortmunder Tor zurollte. Außerdem setzte Julian Ryerson auf der Mbappé-Seite sowohl defensiv als auch offensiv viele Akzente und schaffte so Stabilität.

BVB: Hummels' und Schlotterbecks wichtige Abwehrtaten

So vereitelte Hummels eine Schusschance Mbappés, als er dem zentral abschlussbereiten Franzosen den Ball vom Fuß spitzelte, und Schlotterbeck lenkte einen fulminanten Schuss von Fabián Ruiz mit Risiko zur Ecke ab.

Die beste Dortmunder Möglichkeit im ersten Spielabschnitt entwickelte sich aus jener Abwehraktion von Hummels, als Karim Adeyemi sich bei einem Konter im Strafraum gegen Achraf Hakimi durchsetzte und im Fallen den Ball noch aufs Tor brachte, allerdings zu zentral auf PSG-Tormann Gianluigi Donnarumma.

Karim Adeyemi schießt im Spiel gegen PSG

Viel Druck von Paris nach der Pause

Nach dem Seitenwechsel geriet Dortmund unter Druck: Zuerst tauchte Hakimi in Strafraum frei auf, Ryerson klärte, nach der folgenden Ecke durch Mbappé knallte der Ball nach einem Schuss des 18 Jahre alten Warren Zaire-Emery an den Pfosten.

Doch dann schlug Borussia Dortmund zu: Nach einer Ecke von Julian Brandt ließ Paris Hummels entwischen, der den freien Raum erkannt hatte. Dessen Kopfball aus fünf Metern schlug nicht nur wuchtig rechts unten im Tor ein, sondern hinterließ auch einen deutlich sichtbaren Abdruck auf Hummels' Stirn. Dortmund jubelte.

Wieder zwei Pariser Aluminiumtreffer

Nach dem Dortmunder Tor legte PSG noch einmal zu - zu diesem Zeitpunkt waren bereits zwei Treffer nötig, um die Verlängerung zu erreichen. Mbappé tauchte nun öfter zentral auf, was für viel Stress in der BVB-Verteidigung sorgte. Terzic brachte nun Niklas Süle als dritten Innenverteidiger und Marco Reus, der jüngst nach seiner Abschiedsankündigung aus Dortmund gegen Augsburg ein überragendes Spiel mit zwei Toren abgeliefert hatte.

Die Franzosen ließen nicht nach: Gonçalo Ramos zog aus zentraler Position ab, der Ball strich über das von Gregor Kobel bewachte Tor (60.). Dann fasste sich Nuno Mendes ein Herz aus 22 Metern und traf wieder nur den Pfosten (61.). Und dann hatten die Dortmunder erneut Glück, als Hummels' Foul an Dembélé knapp außerhalb des Strafraum gesehen wurde (65.).

PSG verzweifelt an Dortmunds Leidenschaft

Paris warf in der Schlussphase alles nach vorne: Mbappé traf das Außennetz (81.), nach einem zweifelhaften Freistoßpfiff bediente Kang-in Lee PSG-Kapitän Marquinhos, der den Ball knapp links neben das Tor setzte und sich seinen Frust aus dem Leib schrie (82.).

Es folgten noch weitere Schüsse, die nicht das Tor der Gäste trafen: Mbappé - wieder Pfosten. Und noch einer: Vitinha, der eine starke Leistung für die Franzosen zeigte, zog aus der Distanz ab, wieder rettete für Dortmund die Umrandung des Tores. Zum vierten Mal!

In der Nachspielzeit retteten Schlotterbeck und Kobel gegen Mbappé, der zentral abschloss - und dann war es geschafft.

Finale am 1. Juni in London - gegen Real oder Bayern

Dortmund steht am 1. Juni (21 Uhr) im Londoner Wembley-Stadion im Finale gegen den Sieger des Halbfinales zwischen Real Madrid und Bayern München (morgen, 21 Uhr, Liveticker bei sportschau.de). Setzt sich Bayern durch, dann kommt es in England zu einer Wiederauflage des Finales von 2013, in dem sich München durchsetzte.

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