Israelische Offensive auf Rafah geht weiter, USA halten ...

11 Tage vor
Israel Gaza Rafah

Derweil wird auch die Gesundheitsversorgung in Rafah immer schwieriger. Nach Angaben des Chefs der Weltgesundheitsorganisation, Tedros Adhanom Ghebreyesus, ist eines von drei Krankenhäusern der Stadt nicht mehr funktionsfähig. Allgemein verfügten die Krankenhäuser im südlichen Gazastreifen nur noch über Treibstoffvorräte für drei Tage. Die medizinische Versorgung in den Kliniken drohe somit, bald zum Erliegen zu kommen.

Auch die wichtigste Geburtsklinik in Rafah hat die Aufnahme neuer Patientinnen gestoppt. Dies bestätigte die Verwaltung des Emirati-Krankenhauses der Deutschen Presse-Agentur. Als Gründe wurden die fortwährenden Angriffe der israelischen Armee und die Treibstoffknappheit genannt.

USA halten Waffenlieferung zurück

Unterdessen bestätigten die USA, wegen Israels Vorgehen eine Waffenlieferung ausgesetzt zu haben. Die Lieferung habe aus mehr als 3.500 schweren Bomben bestanden, sagte ein US-Regierungsvertreter laut Nachrichtenagentur AFP. Es sei noch keine endgültige Entscheidung darüber getroffen worden, wie mit dieser Lieferung verfahren werde. Verteidigungsminister Lloyd Austin sagte vor dem Kongress, die US-Regierung habe von Anfang an deutlich gemacht, dass Israel keinen Großangriff in Rafah starten dürfe, ohne die Zivilisten in dem Gebiet zu berücksichtigen und zu schützen.

Die USA als wichtigster Verbündeter Israels hatten die Netanjahu-Regierung in den vergangenen Tagen und Wochen immer wieder vor einer großangelegten Bodenoffensive in Rafah gewarnt. US-Präsident Joe Biden sprach im März von einer "roten Linie".

Am Abend teilte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, mit, dass die USA daneben auch die Lieferung weiterer anstehender Militärhilfen auf den Prüfstand stellen. Zur Art der Munition und der Länge der Unterbrechung wollte er sich nicht äußern. Man habe allerdings klar kommuniziert, dass die US-Regierung keine großangelegte Militäroffensive in Rafah unterstütze. Er betonte mehrfach, an der langfristigen Unterstützung Israels durch die USA habe sich nichts geändert.

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