A9 bei Leipzig: Schwerer Unfall mit Reisebus aus Berlin - mehrere ...

28 Mär 2024

Stand: 28.03.2024 07:28 Uhr

Bei dem Flixbus-Unfall auf der Autobahn 9 bei Leipzig sind vier Menschen gestorben. Der Reisebus war von Berlin nach Zürich unterwegs, als er aus ungeklärter Ursache von der Fahrbahn abkam. Die A9 ist inzwischen wieder freigegeben.

Vier Tote und mehr als 20 Verletzte bei Reisebusunfall auf A9 bei Leipzig Flixbus war von Berlin nach Zürich unterwegs Fahrbahn der A9 seit dem Nachmittag in Richtung Berlin wieder freigegeben Bergungsarbeiten werden wohl bis in den Abend dauern

Bei einem schweren Verkehrsunfall mit einem Reisebus auf der Autobahn 9 bei Leipzig sind am Mittwoch mehrere Menschen ums Leben gekommen. Zunächst hatte die Polizei von fünf Todesopfern gesprochen, diese Angabe wurde später auf vier korrigiert - eine zunächst als verstorben gemeldete Person befinde sich in einem lebensbedrohlichen Zustand, hieß es.
 
Zudem wurden laut Polizei sechs Menschen schwer und 29 leicht verletzt. Zur Identität, Alter und Geschlecht der Todesopfer wurden zunächst keine Angaben gemacht.
 
Bei dem verunglückten Reisebus handelt es sich um ein Fahrzeug von Flixbus, der Bus war auf dem Weg von Berlin nach Zürich. Das teilte das Unternehmen Flixbus dem MDR mit. In dem Fahrzeug seien 53 Fahrgäste und zwei Busfahrer gewesen.
 
Der Fahrer des verunglückten Busses ist nach Angabe der Polizei nicht unter den Todesopfern. Details zum seinem Gesundheitszustand wurden nicht genannt.
 
Die zwischenzeitlich gesperrte A9 ist laut Polizei inzwischen in beide Richtungen wieder freigegeben.

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Kein anderes Fahrzeug an Unfall beteiligt

Der Unfall ereignete sich gegen 9:45 Uhr zwischen der Anschlussstelle Wiedemar und dem Schkeuditzer Kreuz. Der Doppelstockbus kam aus noch unbekannter Ursache auf gerader Strecke rechts von der Fahrbahn ab. Dann sei das Fahrzeug noch knapp 100 Meter über den Grünstreifen gerast, habe Gebüsche sowie kleinere Bäume niedergewalzt und sei schließlich auf die Seite gekippt. An dem Unfall war wohl kein anderes Fahrzeug beteiligt, sagte ein Polizeisprecher. Das Unternehmen Flixbus teilte mit, die Ruhe- und Lenkzeiten seien eingehalten worden.
 
Mehrere Rettungshubschrauber und zahlreiche Krankenwagen waren im Einsatz. Die A9 wurde im Anschluss in beide Richtungen gesperrt. Es kam zu langen Staus auf der Autobahn und den umliegenden Straßen.

Hotline der Polizei für Angehörige des Flixbus-Unfalls

Drei Stunden nach dem Unfall wurde der verunglückte Bus mit Hilfe von Gurten aufgerichtet, mehrere Tote wurden aus dem Innenraum geholt. Am Mittwochabend sagte der MDR-Reporter Niels Bula in einem Spezial des rbb, dass der Bus abtransportiert und die Fahrbahn gesäubert wurde.
 
Nach Angaben des Busunternehmens Flixbus war der Fahrer seit Abfahrt in Berlin um 8 Uhr am Steuer und habe alle Lenk- und Ruhezeiten eingehalten. Flixbus äußerte zudem seine Anteilnahme: "Unsere Gedanken sind bei allen von diesem Unfall Betroffenen und ihren Angehörigen", sagte ein Sprecher des Unternehmens auf Anfrage der Deutschen Presseagentur.
 
Der Sprecher der Polizei Leipzig, Olaf Hoppe, sagte im der rbb Speziel am Mittwochabend, dass "derzeit noch keine verifizierte Aussage" zum Unfallhergang möglich sei. Klar sei derzeit, dass die Todesopfer des Unfalls "mehreren Nationalitäten" angehörten. Es gebe bisher noch keine Angaben, ob auch Opfer aus Berlin oder Brandenburg stammten.
 
Die Polizei Sachsen hat eine Hotline für Hinweise zum Unfallhergang und Fragen von Angehörigen eingerichtet, die Telefonnummer lautet: 0341 966 46666.

Uniklinikum Leipzig versorgt elf Verletzte des Flixbus-Unfalls

Krankenhäuser in der Umgebung hatten sich für einen Großeinsatz gewappnet, so die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch. Am Uniklinikum Leipzig wurden elf Verletzte versorgt, darunter ein Schwerverletzter, wie ein Sprecher am Nachmittag mitteilte. Dieser werde auf der Intensivstation behandelt.
 
Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) verschaffte sich einen Überblick an der Unfallstelle und sprach den Hinterbliebenen der Todesopfer sein Beileid aus. Zudem "hoffe ich, dass es den Verletzten schnell wieder besser geht", so Schuster. Er dankte den Rettungskräften für ihren professionellen Einsatz. Es sei eine "schwere Lage" gewesen, die "hervorragend gemeistert" worden sei. Er habe in den Gesichtern der Feuerwehrleute gesehen, "wie schwierig diese Szenen waren".
 
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) bezeichnete die Nachricht vom verunglückten Bus bei X (früher Twitter) als "schwer erträglich". "Meine Gedanken sind in diesen schweren Stunden bei den Angehörigen und Hinterbliebenen der Todesopfer."

Sendung: rbb24 spezial, 27.03.2024, 20:15 Uhr

Rundfunk Berlin-Brandenburg

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