Eintracht Frankfurt unter Sonnenstrom: Solaranlage kommt aufs ...

13 Tage vor
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Stand: 07.05.2024, 06:47 Uhr

Von: Thomas Stillbauer

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Das geschlossene Stadiondach, hier bei der Übertragung des Europa-League-Finales aus Sevilla im Mai 2022.

Das geschlossene Stadiondach, hier bei der Übertragung des Europa-League-Finales aus Sevilla im Mai 2022. © Peter Jülich

Nach der EM kommt eine große Solaranlage aufs Stadiondach, dem Klima zuliebe. 221 Tonnen CO2 soll das jährlich einsparen, dank Modulen auf dem „Cabrio-Ring“

Frankfurt – Momentan lacht zwar ganz Deutschland über die Eintracht, weil sie immer noch auf dem sechsten Tabellenplatz steht, obwohl sie gefühlt seit Monaten kein Spiel mehr gewonnen hat. Aber auch die Sonne lacht öfter mal über dem Waldstadion. Das wollen sich die Eintracht, die Stadt und die Energieversorgerin Mainova zunutze machen: „Sonnenstrom vom Stadiondach im Deutsche Bank Park“ heißt das Projekt.

Bis zu zehn Prozent des Stadionbedarfs an Energie sollen durch die Photovoltaikanlage gedeckt werden. Sogenannte Glas-Glas-Module werden den Plänen zufolge das Sonnenlicht von zwei Seiten einfangen, um die Energieausbeute zu steigern. Aus statischen Gründen passen diese Module allerdings nur auf das Trapezblech, den äußeren Ring des gern als „Cabrio“ unter den deutschen Sportstadien bezeichneten Dachs. Cabrio, weil sich der Innenteil überm Spielfeld automatisch schließen lässt.

Nach der Fußball-Europameisterschaft sollen die Arbeiten beginnen. Das Ziel: 1288 Module erzeugen etwa 510 000 Kilowattstunden Ökostrom im Jahr. Damit ließen sich umgerechnet 200 Zwei-Personen-Haushalte im Jahr versorgen, kalkulieren die Partner. Der CO2-Ausstoß des Stadions verringere sich jährlich um 221 Tonnen.

221 Tonnen weniger CO2-Ausstoß im Waldstadion

Bereits im vorigen Jahr hatte die Eintracht auf dem Parkhausdach des Proficamps eine Solaranlage von beinahe der Größe eines Fußballstrafraums in Betrieb genommen. Mit dem Stadiondachprojekt will sie ihre CO2-Bilanz weiter verbessern und ihre Nachhaltigkeitsziele erreichen. „Das Stadion wurde bereits vor knapp 20 Jahren eingeweiht“, erinnert Julien Zamberk, Geschäftsführer der Eintracht- Frankfurt-Stadion-GmbH. Die Rahmenbedingungen für Umbauten zugunsten der Nachhaltigkeit seien daher „nicht immer ideal“. Umso mehr freue man sich, mit den Partnern den Schritt hin zur modernen Photovoltaikanlage zu gehen.

Im Proficamp arbeite bereits eine hocheffiziente Wärme- und Kälteversorgung. Die Mainova-Tochter Chargemaker betreibe im Parkhaus 20 Ladepunkte für Elektrofahrzeuge. Smarte Technik versorge Trainingsflächen und Grünanlagen ressourcensparend mit Wasser. Die städtische Sportpark-Stadion-Frankfurt-Projektgesellschaft (SSF) als Staidoneigentümerin verbessert mit der Anlage auch die Frankfurter Klimabilanz, wie sie betont. „Als 100 Prozent kommunale Gesellschaft verfolgen wir die strengen Nachhaltigkeitsziele der Stadt“, sagt Geschäftsführerin Clarissa Böckl. Die Photovoltaik sei ein „Meilenstein für das Stadion“.

Mainova-Vorständin Diana Rauhut betont, sie sehe weiterhin viel Potenzial für den Ausbau erneuerbarer Energien in der Stadt. „Wir freuen uns sehr, mit Sonnenstrom vom eigenen Dach die Eintracht bei ihrer Nachhaltigkeitsstrategie zu unterstützen.“ Beim Bau dieser besonderen Ökostromanlage vertraue die Mainova auf die Erfahrung des Photovoltaik-Spezialisten Lorenz Energie, an dem sie seit 2021 beteiligt sei.

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