Deutscher Filmpreis 2024: Schönstes Scheitern

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Foto ZEIT ONLINE

Viele Appelle, Tränen bei Corinna Harfouch und gleich mehrere Hüller-Momente. Der Deutsche Filmpreis inszeniert sich zwischen Politik und großer Emotion.

4. Mai 2024, 7:35 Uhr

Für ihre Rolle in "Sterben" bekam Corinna Harfouch den Preis als beste Schauspielerin überreicht – und zwar von Sandra Hüller. © Eventpress Radke/​dpa

An diesem Abend sollte auf keinen Fall etwas schiefgehen. Das merkte man der Verleihung des Deutschen Filmpreises von der ersten Minute an. Zu präsent war noch die Berlinale-Abschlussveranstaltung; die antiisraelischen Statements einiger Filmschaffenden während der Preisverleihung hatten das gesamte Festival überschattet.

Kulturstaatsministerin Claudia Roth erinnerte zu Beginn der Veranstaltung im Theater am Potsdamer Platz in Berlin an die Situation der israelischen Geiseln, die sich immer noch in der Gewalt der Hamas befinden: "Bring them home now." Roth sprach weiter von der erschütternden Situation der Zivilbevölkerung in Gaza, der Lage im Sudan, dem Krieg in der Ukraine. Und von "Demokratiefeinden auch in unserem Land". Warnungen vor zunehmendem Antisemitismus und Rechtsextremismus in Deutschland prägten auch den weiteren Abend, am eindringlichsten in der Rede von Margot Friedländer. Die 102-jährige Holocaustüberlebende, die nach wie vor an deutschen Schulen junge Menschen über den Holocaust aufklärt, sagte: "Als ich vor 14 Jahren zurückgekommen bin, hätte ich es mir nicht träumen lassen, was jetzt in der Öffentlichkeit los ist. So hat es damals auch angefangen." An die rund 1.600 Gäste richtete sie einen Appell: "In diesem Raum sitzen ganz viele Geschichtenerzähler. Ihr habt die Verantwortung, die Kraft des Films zu nutzen, damit so etwas nie wieder passiert. Ich bitte euch: Seid Menschen."

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