Sechsjähriger Autist Arian weiter vermisst - so dramatisch schätzt ...

7 Tage vor
Sechsjähriger Arian vermisst: Polizei hält Lage für "sehr ernst"

Stand: 24.04.2024 14:57 Uhr

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Foto NDR.de

Hunderte Einsatzkräfte suchen bei Bremervörde weiter nach einem verschwundenen autistischen Jungen. Auch nach der zweiten kalten Nacht gibt es keine Hinweise, wo der sechsjährige Arian sein könnte.

Die Lage sei sehr ernst, "jede Stunde zählt", sagte ein Polizeisprecher. Man habe aber weiter Hoffnung und suche nach wie vor mit ungemindertem Einsatz. Alle seien motiviert. "Das größte Ziel ist es, den Jungen zu finden", betonte der Sprecher. Möglicherweise müsse der Suchradius zu Wasser und an Land ausgeweitet werden. Seit Mittwochvormittag sind auch Polizei-Taucher am Fluss Oste nahe des Wohnhauses des Jungen im Einsatz. Sie sollen Bereiche des Gewässers untersuchen, wo Einsatzkräfte mit Booten nicht hinkommen.

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Suche nach Arian: Bundeswehr-Tornado überfliegt Gebiet

Auch an Land dauert die Suche mit zahlreichen Einsatzkräften von Feuerwehr, Polizei und anderen Organisationen an - unterstützt durch Spürhunde und Drohnen. Mehrere Hundert Einsatzkräfte durchsuchen ein Waldgebiet. Gestern Abend hatte ein mit einer Wärmebildkamera ausgestatteter Tornado der Bundeswehr das Wohngebiet im Bremervörder Ortsteil Elm überflogen. Die Bilder seien aber noch nicht ausgewertet, sagte der Sprecher dem NDR Niedersachsen am Vormittag. Auch Hubschrauber wurden bereits bei der Suche nach Arian eingesetzt.

Gesuchtes Kind ist Autist - und reagiert nicht auf Ansprache

Weil das Kind autistisch ist und nicht auf Ansprache reagiere, sei die Situation und Suche nach ihm besonders schwer, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag. "Wir müssen sehr engmaschig suchen, weil wir davon ausgehen müssen, dass er sich von sich aus nicht melden wird." Am Dienstag hatten rund 200 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei eine Kette gebildet, um ein Waldgebiet zu durchsuchen - ohne Erfolg.

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Arian Arnold ist Autist und reagiert nicht auf Ansprache.

Elm: Sechsjähriger nur auf Socken unterwegs

Der sechs Jahre alte Arian Arnold wurde laut Polizei zuletzt am Montag gegen 19.30 Uhr in seinem Elternhaus in Elm gesehen. Der Junge hatte den Angaben zufolge zum Zeitpunkt seines Verschwindens eher leichte Kleidung getragen - einen orangefarbenen, längeren Pullover, eine schwarze Jogginghose mit Drachenmuster und Socken, aber keine Schuhe. Ein Sprecher beschrieb die Situation angesichts der aktuell frostigen Temperaturen in der Nacht als "dramatisch". Minusgrade könnten für einen kleinen Jungen mit leichter Bekleidung lebensgefährlich sein. Wie der Junge das Haus verlassen konnte, ist laut Polizeisprecher unklar. Hintergrund könnte demnach sein, dass er vor Kurzem gelernt habe, wie man verschlossene Türen öffnet.

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Hunderte Einsatzkräfte und Freiwillige durchkämmen Umgebung

Seit Montagabend sei die Feuerwehr mit mehr als 400 Personen unterwegs gewesen, sagte Feuerwehrsprecher Lasse Geestmann am Dienstag. Darüber hinaus suchten Helferinnen und Helfer vom Deutschen Roten Kreuz (DRK), von der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) und Polizeibeamte nach dem Jungen. Insgesamt seien zeitweise rund 600 Personen beteiligt gewesen. Zusammen hätten sie das Gebiet rund um das Zuhause des Jungen abgesucht. Vom Wohnviertel aus führt eine kleine unbefestigte Straße an einem Rapsfeld vorbei zu einem Waldgebiet. Ob das Kind diesen Weg genommen hat, ist unklar. Laut einem Feuerwehrsprecher sollen Polizeihunde an einigen Stellen etwas angezeigt haben.

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Anwohner sollen Überwachungskameras prüfen

Am Dienstag hatte die Polizei Anwohner und Anwohnerinnen aufgefordert, private Kameraaufnahmen zu prüfen. Die Menschen in dem Ortsteil sollten schauen, ob der Junge auf Überwachungskameras zu sehen sei. Obwohl die Ortschaft von Einsatzkräften durchsucht wurde, sei es "durchaus möglich", dass der vermisste Junge sich auf Privatgrundstücken in der Umgebung aufhalte, teilte ein Polizeisprecher mit. Denkbar sei etwa, dass der sechsjährige Arian sich in einem Schuppen oder einem ähnlichen Versteck aufhalte.

Polizei hat Hinweistelefon eingerichtet

Die Polizei in Bremervörde hat ein Hinweistelefon eingerichtet. Wer etwas zum Aufenthaltsort des Jungen sagen kann, wird gebeten, sich unter der Telefonnummer (04761) 7489-135 oder -144 zu melden.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 24.04.2024 | 12:00 Uhr

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